Das erste Mal in Prag war ich – wie wahrscheinlich sehr viele andere auch – auf Klassen- bzw. Stufenfahrt. Es war Sommer 2006, die Fußball-WM im eigenen Land war in vollem Gange, und wir Spätpubertierende erlebten eine feuchtfröhliche Woche in Tschechiens Hauptstadt. Kein Wunder, dass die Stadt einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat und ich sie unbedingt noch einmal besuchen wollte.
Es ging also 13 Jahre später für ein verlängertes Wochenende erneut nach Prag, wieder im Sommer, wieder mit dem Bus.
Unterkunft
Bei meiner Suche nach einer schönen Unterkunft bin ich auf das Hotel Golf gestoßen, das zwar etwas außerhalb des Zentrums liegt, aber durch seine schöne Ausstattung, ein tolles Frühstück und eine gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln überzeugt hat. Wenn man nicht unbedingt direkt im Zentrum sein muss oder möchte, kann es nur empfehlen.
Nach der Ankunft und mit gewechseltem Geld ausgestattet, ging es mit der Straßenbahn direkt ab in die Innenstadt. Wie immer auf unseren Städtetrips, mache ich vorher einen groben Plan mit den Zielen, die wir sehen möchten und dann versuchen wir alles möglichst zu Fuß zu erreichen. Somit erkundet man auf dem Weg von A nach B automatisch die Stadt, kommt zwischendurch mal vom Weg ab, lässt sich treiben, und sieht am Ende doch alles was man sich vorgenommen hat und Vieles mehr.
Franz Kafka Kopf, John Lennon Wand und Prager Burg
Auf der Liste für Prag standen unter anderem der Kopf von Franz Kafka, eine moderne, sich drehende Statue, die mich irgendwie an einen Daft Punk Song erinnerte, und die John Lennon Wand – eine mit Graffiti bemalte Mauer, die einst das Porträt des Künstlers zeigte, sich aber mit den Jahren immer wieder verändert durch neue Streetart, die hinzukommt.
Als nächstes ging es hoch zur Prager Burg, wo wir die Aussicht über die Stadt mit einem kleinen Cocktail genossen – man muss sich schließlich für den mühsamen Aufstieg belohnen 😉
Baumstriezel und Karlsbrücke
Wieder unten angekommen, gönnten wir uns erst einmal Prags Spezialität, die Baumstriezel. Ihr findet sie an jeder Ecke und in allen möglichen Variationen, besonders hübsch und lecker sind sie allerdings bei Good Food, einer kleinen Bäckerei fast direkt an der Karlsbrücke.
Die Brücke selbst ist eine der Hauptattraktionen in Prag und daher immer gut besucht. Rund herum kann man sich jedoch wunderbar treiben lassen und auf den kleinen Inseln unterhalb der Brücke findet man sogar ein wenig Ruhe, kann den Ausblick genießen und etwas abschalten vom Trubel. Hier genossen wir den Sonnenuntergang und machten uns zu späterer Stunde wieder auf in Richtung Hotel.
Prager Kleinseite und Altstadt
Am zweiten Tag erkundeten wir zunächst die Prager Kleinseite links der Moldau. Es war sehr heiß an dem Tag und der Iced Chai Latte im Café Letka war die ideale Erfrischung zwischendurch. Das kleine Café mit seiner süßen Einrichtung und frischen Kuchen ist definitiv einen Besuch wert, wenn man sich in der Gegend aufhält.
Anschließend ging es quer durch die Prager Altstadt, vorbei am Altstädter Ring und Richtung der tanzenden Häuser von Frank O´Gehry.
Das letzte Ziel des Tages war schließlich der Weinberg Grébovka mit seinem Holzpavillon. Wieder eine ganz andere Welt, in die man inmitten der Stadt eintauchen kann und für einen entspannten Spaziergang ideal.
Essen
Einer meiner Kollegen empfahl mir das Café Louvre, das neben Kaffee und Kuchen auch eine tolle Mittags- und Abendkarte hat. Und ich war zugegebenermaßen etwas traurig, dass wir es erst am zweiten Tag besuchten, denn es war seine Empfehlung absolut wert. Tolles Essen in einem schönen Ambiente, freundliches Personal und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich kann den Tipp also nur weitergeben.
Und so schnell war mein zweiter Trip nach Prag auch schon vorbei. Etwas weniger feuchtfröhlich, aber mindestens genauso sehenswert, und es wird bestimmt nicht der letzte sein.